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Prof. Dr. Omoanghe S. Isikhuemhen

Von den Pilzwäldern Nigerias zu den Forschungslaboren der Welt.

Prof. Dr. Omoanghe S. Isikhuemhen

„Bildung war der einzige Weg aus dem Ghetto. Aber ich hätte nie gedacht, dass mich dieser Weg zurück zu dem führen würde, was ich als Kind in den Wäldern Nigerias gelernt hatte – zur Welt der Pilze. Es war Schicksal.“

Diese Überzeugung prägt das Werk von Prof. Dr. Omoanghe S. Isikhuemhen – liebevoll „Dr. Omon“ genannt –, Professor für Pilzbiologie und Fungale Biotechnologie, der heute als einer der weltweit führenden Mykologen für Pilzkultivierung, medizinische Pilze und Mykoremediation gilt. Mit der größten Shiitake-Kulturenbank Nord- und Südamerikas, seinem Durchbruch in der kommerziellen Trüffelkultivierung (dokumentiert im Smithsonian Magazine 2021) und über 124 peer-reviewten Publikationen mit mehr als 2.692 Zitationen hat er die Themen Pilzbiotechnologie und praktische Anwendungen von Pilzen gleichermaßen auf eine wissenschaftlich exzellente und kommerziell umsetzbare Ebene gehoben.

Wissenschaftliche Wurzeln

Am 30. Oktober 1967 in eine Familie von Subsistenzbauern im ländlichen Nigeria geboren, entwickelte er bereits als Kind eine tiefe Verbindung zu Pilzen. Sein Vater, ein Forstbeamter, nahm die Familie mit in die Wälder, um Pilze zu sammeln, die auf dem Markt verkauft wurden und zum Familieneinkommen beitrugen. Auf der eindringlichen Ermutigung seines Vaters – „Bildung ist der einzige Reisepass aus dem Ghetto“ – baute seine akademische Karriere auf: Als erster in seiner Familie studierte er Botanik an der University of Benin und fand dort seine Berufung in der Mykologie. Seine akademische Reise führte ihn nach Deutschland, wo er 1995 durch ein prestigeträchtiges Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Braunschweig in Industrieller Biotechnologie ausgebildet wurde, gefolgt von einem UNESCO-Stipendium in Biotechnologie (1995) und einem UNESCO/ROSTE-Stipendium in Prag für moderne Probleme in der Mikrobiologie und mikrobiologische Techniken (1996). Seinen Doktortitel in Mikrobiologie erwarb er in der Tschechischen Republik – ein beeindruckender akademischer Aufstieg vom nigerianischen Dorf zur internationalen Spitzenforschung.

Persönlicher Antrieb

In seiner beruflichen Tätigkeit befasst er sich seit über 17 Jahren als Professor an der North Carolina Agricultural and Technical State University (NC A&T) in Greensboro mit der Biologie und Kultivierung essbarer und medizinischer Pilze, der Anwendung von Pilzen für die Tier- und Menschengesundheit sowie der Nutzung von Pilzen zur Sanierung von Umweltschadstoffen (Mykoremediation). Er leitet das Mushroom Biology and Fungal Biotechnology Laboratory im Department of Natural Resources and Environmental Design. Als Mitbegründer von Blend Mushrooms arbeitet er daran, funktionelle Pilze für Gesundheit und Wohlbefinden einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei legt er großen Wert auf die Verbindung von traditionellem Wissen aus seiner Kindheit mit modernster Biotechnologie und die Übersetzung akademischer Forschung in praktische Anwendungen.

Innovation, Standards und Forschung

Ein zentrales Anliegen seiner Arbeit ist die Entwicklung innovativer Kultivierungsmethoden und die Erschließung neuer Anwendungsbereiche für Pilze. Er beschäftigt sich mit der größten Shiitake-Kulturenbank der Amerikas – einer genetischen Schatzkammer für Züchtung, Forschung und kommerzielle Anwendungen – sowie mit revolutionären Ansätzen in der Tierfütterung und Umweltsanierung.

Aktuell konzentriert sich seine wissenschaftliche Arbeit auf mehrere Durchbrüche: Seine Entwicklung einer Methode zur kommerziellen Kultivierung von Trüffeln in Nordamerika – mit einem eigenen Wachstumsmedium, das Trüffel fünfmal schneller wachsen lässt als jedes andere Medium und Erträge in nur zwei bis drei Jahren statt der traditionellen sieben bis zehn Jahre ermöglicht – wurde 2021 vom Smithsonian Magazine gewürdigt. In Zusammenarbeit mit Mycorrhiza Biotech und Burwell Farms erzielte er auf einer 2-Acre-Parzelle schätzungsweise 200 Pfund Trüffel. Seine Forschung zu durch Pilze fermentierte Futtermittel zeigt, wie Pleurotus ostreatus (Austernpilz) die Nährstoffverfügbarkeit von Maisstroh erhöht und als natürliche Alternative zu Antibiotika in der Geflügel- und Rinderhaltung dienen kann. Seine Arbeit zur Mykoremediation erforscht, wie Pilze verschiedene Umweltschadstoffe abbauen können, und zeigt innovative Ansätze zur Nutzung von Abfallprodukten in der Pilzkultivierung.

Wissenschaftliche Exzellenz und Mentorship

Seine akademische Produktivität ist beeindruckend: über 124 peer-reviewte Publikationen, mehr als 2.692 Zitationen und eine kontinuierliche Forschungstätigkeit, die ihn zu einem der meistzitierten Mykologen seiner Generation macht. Als Mitglied des Editorial Boards des International Journal of Medicinal Mushrooms und durch zahlreiche Studien zu antimikrobiellen und antifungalen Aktivitäten medizinischer Pilze wie Pleurotus tuberregium hat er die medizinische Pilzforschung maßgeblich geprägt. An der NC A&T hat er nicht nur ein beeindruckendes Forschungsprogramm aufgebaut, sondern auch zahlreiche Studenten ausgebildet und mentoriert, von denen viele heute selbst erfolgreiche Mykologen, Züchter und Unternehmer in der Pilzindustrie sind.

Besondere Stärke – Brückenbau zwischen Welten

Er versteht es, praktisches Wissen aus seiner Kindheit in Nigeria mit akademischer Spitzenforschung zu verbinden und steht für ein integratives Verständnis von Mykologie – als Zusammenspiel von traditionellem Wissen, wissenschaftlicher Rigorosität und kommerzieller Anwendung. Seine Arbeit macht deutlich, dass Pilze für ihn nicht nur Forschungsobjekte sind, sondern Lösungen für fundamentale Herausforderungen: von der Ernährungssicherheit über die Tierhaltung bis zur Umweltsanierung. In der Mycoverse Foundation bringt er seine Expertise in Pilzkultivierung, medizinischen Pilzen, Tierfutteranwendungen, Mykoremediation und Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen ein und trägt dazu bei, das gesamte Spektrum des Pilzpotenzials zu erschließen – und zu zeigen, dass Innovation oft an unerwarteten Orten entsteht, in der Verbindung von Kindheitserinnerungen und moderner Wissenschaft.

Seine Lebensgeschichte – vom Kind, das Pilze auf dem Markt verkaufte, zum Professor mit der größten Shiitake-Kulturenbank der Amerikas – ist ein lebendiger Beweis dafür, dass Träume wahr werden können und dass Pilze tatsächlich die Welt verändern können. Seine Trüffelforschung, seine Arbeit an Pilzen als Tierfutter und seine Mykoremediation-Projekte zeigen den Mut, anders zu denken und die Grenzen des Möglichen zu erweitern. Damit leistet er einen wesentlichen Beitrag zu einer Zukunft, die wissenschaftlich exzellent, praktisch innovativ und global bedeutsam ist – und in der die Kraft der Pilze verstanden und genutzt wird, um Menschen, Tieren und der Umwelt zu helfen.

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